Ratsgymnasium Rotenburg - Ratsgymnasium Rotenburg (Wümme)

Schule kommt von Freizeit

Im Ratsgymnasium stritten Lateinlehrer über die richtige Bildung

Prof. Dr. Bernhard Zimmermann zeichnet Dr. Walter Jarecki mit der Pegasus-Nadel und der Ehrenmitgliedschaft des Deutschen Altphilologenverbandes aus

Am Freitag, dem 20. September, kamen Hunderte von niedersächsischen Lateinlehrern zum sogenannten Latinistentag im Ratsgymnasium Rotenburg zusammen. In den nachmittäglichen Arbeitskreisen zeigte sich das Heutige der alten Sprache. Es ging um lateinisch erzählte Grimms Märchen, die Anfertigung lateinischer Tattoos und ebenso um die Empfehlung, Studienfahren für Lateinkurse nach Griechenland durchzuführen. Der Tipp scheint stimmig, wenn man bedenkt, dass das Wort Schule vom Griechischen schole abstammt und "Muße, freie Zeit, Arbeitsruhe" bedeutet. Aus dieser Abstammung wurde das lateinische Wort schola, welches für "Vortrag, Vorlesung, Schule" steht. Damit ist eigentlich schon alles gesagt, was für die Besucher der Veranstaltung eine gute Bildung beinhalten muss, sie verlangt nach Zeit, die mit Schule zur Persönlichkeitsbildung führen soll.

Zeit ist nach Ansicht vieler an diesem Vormittag nicht genug vorhanden. Der Focus des Lateinunterrichts liegt immer noch auf dem gelesenen Wort. Daher hat für den Vorsitzenden des niedersächsischen Altphilologenverbandes Burghard Gieseler die Lektürefähigkeit der Lernenden Priorität. Erst dann sei eine inhaltliche Auseinandersetzung mit Texten in lateinischer Sprache möglich. Er eröffnete in seiner Begrüßungsrede den Streit über die richtige Bildung, nicht nur im alten Rom, sondern nahm Stellung zu den Herausforderungen, denen sich Latein- und Gymnasiallehrer heutzutage ausgesetzt sehen. Gieseler äußerte seine Empörung über die Folgen des achtjährigen Gymnasiums und vermutete nicht nur hinter der durch die Landesregierung angestrebten Erhöhung der Unterrichtsstundenzahl ausschließlich für Gymnasiallehrer eine Beschneidung gymnasialer Bildung.

Der gastgebende Schulleiter Dr. Walter Jarecki stellte seiner Willkommensrede und Vorstellung des Ratsgymnasiums die Worte des griechischen Philosophen Heraklit voraus, der im Krieg, im Streit den Vater aller Dinge sah. Und so wurde in der Aula des Ratsgymnasiums weiter gestritten. Landrat Herrmann Luttmann, dessen Haus als Kriegsschauplatz herhielt, betonte einen Wunsch nach dem Gymnasium und einer weiteren Schulform. Er selbst bedauerte, als Schulkind reformpädagogischer Bestrebungen nicht Lateinisch gelernt zu haben. Somit konnte er im Jurastudium Hinweise des Professors nicht deuten und war seinen drei Kindern in der Frage des häuslichen Lernens im Fach Latein kein Ansprechpartner. Die Kultusministerin hatte Regierungsdirektorin Eva Busse mit Grußworten nach Rotenburg entsandt. Sie stellte eine solide Position des Faches Latein fest, da 50 Prozent aller Schüler diese als zweite Fremdsprache anwählten. Des Weiteren gab sie zu, als Französischlehrerin die Kollegen um die inhaltliche Tiefe ihres Faches zu beneiden.

Bevor Prof. Dr. Bernhard Zimmermann, Universität Freiburg und Bundesvorsitzender des Altphilologenverbandes, als Letzter in den Ring stieg, freute sich der Vorsitzende des Niedersächsischen Philologenverbandes Horst Audritz über den Schulterschluss aller Lehrerverbände in der Frage der neuesten Pläne des niedersächsischen Kultusministeriums. Er mahnte die Verantwortlichen unter anderem an, bei ihren bildungspoltitischen Entscheidungen nicht nur auf die ökonomische Verwertbarkeit der Wissensbildung zu stieren. Anschließend referierte Prof. Dr. Bernhard Zimmermann über den "Streit um die richtige Bildung in Rom" und stellte fest, dass sich die antiken Streitigkeiten nicht nur hinsichtlich der Probleme, sondern auch bezogen auf den Wortgebrauch ähnelten. Der Freiburger erwähnte den Wunsch römischer Gelehrter, Schriften im Original lesen zu wollen und nicht nur in der Übersetzung, denn nur mit der vertieften Fachkenntnis sei die inhaltliche Verbindung und deren Zusammenhang mit anderen Fächern nachvollziehbar. Er betonte in seinem Vortrag nochmals Ciceros Streben nach Beschäftigung mit Würde. Weiterhin ging es auch in Rom um mehr als die Beherrschung von Wissen, nämlich um das Lernen menschlichen Verhaltens, der humanitas.

Zum Abschluss der Begrüßungsveranstaltung ehrten die Latinisten in Rotenburg Dr. Walter Jarecki, im Januar scheidender Schulleiter des Ratsgymnasiums, für sein Lebenswerk als Altphilologe und bedankten sich für sein jahrzehntelanges Engagement im Sinne des Streitens für die richtige Bildung für Rotenburger und niedersächsische Gymnasiasten. Den Schlusspunkt machten Schüler der Klasse 10m mit ihrem musikalischen Vortrag des Songs "Every breath you take" von Sting. Sie betonten die Worte "I'll be watching you" und machten deutlich, dass ihnen der Ausgang der Auseinandersetzung nicht egal ist. 

Schüler der Klasse 10m unter Leitung des Musiklehrers Ignacio Mujica Alvarado

Politikkurs erhält Einladung nach Berlin

Ratsgymnasiasten nehmen an der Übernahme der niedersächsischen Bundesratspräsidentschaft teil

Auf Initiative des Politiklehrers Friedhelm Horn haben die Schüler des Politikkurses am Auswahlverfahren für die Teilnahme an den Feierlichkeiten zur Übernahme der niedersächsischen Bundesratspräsidentschaft teilgenommen. Rotenburger Oberstufenschüler sind unter den glücklichen Auserwählten von 6 aus 70 Schulen, darunter eines von zwei Gymnasien, die im November niedersächsische Jugendliche vertreten. 

Den Schülern steht nun nicht nur eine Reise in die Bundeshauptstadt Berlin und der Empfang in der niedersächsischen Landesvertretung in Aussicht. Sie haben außerdem die Gelegenheit, den Bundesratsmitgliedern unter die Haut zu schlüpfen. Nachdem sie einen Gebäuderundgang mit Besichtigung des Plenarsaals hinter sich gebracht haben, steht ein Vortrag mit Erläuterungen zu Aufgaben, Arbeitsweise und Zusammensetzung des Bundesrates mit anschließender Diskussion auf dem Programm.

Höhepunkt dieser Veranstaltung ist ein Rollenspiel, wobei die Jugendlichen eine Plenarsitzung des Bundesrates simulieren. Sie übernehmen die Rollen von Politikern und beraten einen Gesetzentwurf im so genannten "Ersten Durchgang". Den Inhalt des Gesetzes wählen die Rollenspieler selbst. Auf diese Weise erhalten die Ratsgymnasiasten unmittelbaren Einblick in die Komplexität politischer Entscheidungsprozesse. Und letztlich auch eine Schnupperstunde, die vielleicht Geschmack auf mehr macht.

Leichtathletikmannschaft des Ratsgymnasiums Landessieger

Teilnahme am Bundesfinale in Berlin vom 22.9.-26.9.2013

Bereits zum fünften Mal in Folge hat sich die Leichtathletikmannschaft des Ratsgymnasiums als niedersächsischer Landessieger für das Bundesfinale im September in Berlin qualifiziert. Zum Team gehören (von links nach rechts): Greta Braun, Michelle Wert, Marsha Klettke, Wiebke Behrens, Vanessa Koß, Anna-Lena Fitschen, Merle Behrens, Fenna Stöckmann und Hanna Rohde. Schulleiter Dr. Walter Jarecki (rechts im Bild) verabschiedete das Team und wünscht viel Erfolg für die Wettkämpfe. Betreut und trainiert wird die Mannschaft von Sportfachleiter Michael Plötz.

Freundeskreis tagt am 30. Oktober

Die Mitgliederversammlung des Freundeskreises konnte am 03.09.2013 nicht durchgeführt werden, da die lt. Satzung erforderliche Teilnehmerzahl nicht erreicht wurde. Daher lädt der Vorstand erneut zur Mitgliederversammlung ein.

Termin:    30.10.2013, 18.00 Uhr.

im Ratsgymnasium.

Diese Versammlung ist lt. Satzung ohne Rücksicht auf die Teilnehmerzahl beschlussfähig.

mehr .....     siehe Freundeskreis.