Gäste aus Wegorzewo im Ratsgymnasium begrüßt
Schüler und Lehrer des polnischen Lyzeums in Wegorzewo besuchen seit 20 Jahren das Ratsgymnasium. Auf diese Weise sind in dieser Zeit viele Freundschaften zwischen dem ehemals ostpreußischen Kreis Angerburg und dem Landkreis Rotenburg entstanden. Die Besucher aus Polen wurden jetzt vom stellvertretenden Schulleiter Dirk Stelling und den betreuenden Lehrern Astrid von Sulecki-Schmidt und Eckhard Teichgräber in der Pausenhalle begrüßt und den hiesigen Mitschülern vorgestellt. Gepflegt werden die Kontakte beim diesjährigen Aufenthalt der Schüler und Lehrerinnen aus Wegorzewo mit einem abwechslungsreichen Besuchsprogramm. Neben dem Besuch des Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg stehen Besuche in Hamburg und Berlin auf dem Plan.
Fußballfieber aller Orten
Am Kreisgruppenentscheid des Wettkampfs „Jugend trainiert für Olympia“ - Fußball in Gnarrenburg haben unsere Schüler am 20.05.2014 bei strahlendem Sonnenschein erfolgreich teilgenommen. Die Jungen WK II und WK III erreichten den zweiten und ersten Platz und sind somit für den Bezirksentscheid am 24.06.2014 in Schneverdingen qualifiziert. Die WK IV Mannschaft erreichte mit einem nicht eingespielten Team einen passablen vierten Platz.
Hoch hinaus…
…ging es unter anderem auf der 3-tägigen Klassenfahrt der 5b nach Bad Zwischenahn (14.5.-16.5.2014).
Klettern auf Cola-Kisten bis in schwindelerregende Höhen war ein Programmpunkt, der nichts für Kinder mit Höhenangst ist. Schön war aber auch das gemeinsame Bauen der Flöße, die natürlich auch erprobt werden mussten: Gut gemacht!!!! Alle Flöße hielten! In den frühen Abendstunden standen neben einem Spaziergang ins Dorf auch Tischtennis und Fußball an.
Die Klasse 5b hatte das Glück noch die tolle Erfahrung einer gemeinsamen Klassenfahrt machen zu dürfen. Aufgrund landespolitischer Entscheidungen ist sie eine der letzten Klassen.
Kino mit Courage oder ein Abend mit Ibrahim
Mitglieder der AG Schule mit Courage - Schule gegen Rassismus
In der Pausenhalle des Ratsgymnasiums breitet sich der Duft von Popcorn aus, die Besucher werden mit echter Kinoatmosphäre begrüßt. Es sind drei besondere Filme, die den geneigten Zuschauern an diesem Abend angeboten werden. Nach einer kurzen Einführung durch zwei Vertreter der Arbeitsgruppe, muss man sich für einen der drei Kinosäle entscheiden.
In Precious (dt. „kostbar“) wird eine 16-jährige Schwarze durch doppelte Mutterschaft von ihrem eigenen Vater, Infektion mit dem HI-Virus und ihr korpulentes Äußeres ständig mit den Unbarmherzigkeiten des Schicksals konfrontiert und findet aufgrund ihrer Begabungen dennoch einen Weg aus ihrer Misere. In dem zweiten Hollywood-Streifen des Abends wird die Geschichte von Clint Eastwood als ehemaligem Vietnamkämpfer erzählt, der in einer Vorstadt von Detroit auf seine Weise für Toleranz und Ordnung sorgt.
Und dann ist da noch ein Dokumentarfilm über Ibrahim Gezer: Ibrahim führte ehemals ein glückliches Leben mit 11 Kindern in den türkischen Bergen Kurdistans. Er war durch den Besitz von 500 Bienenvölkern ein angesehener und wohlhabender Mann seines Dorfes. Ein Leben zu führen wie seine Bienen, die in geordneter Gemeinschaft mit ihrer Königin leben, war sein Wunsch für sich und seine Familie. Doch sein Lebensentwurf scheitert, denn die Lebensumstände bieten in der Türkei ein solches Leben nicht. Seine Kinder sympathisieren mit den kurdischen Rebellen, die für die Anerkennung ihrer Kultur und ihres Minderheitenstatus kämpfen. Eine Tochter fällt bei diesen Kämpfen, Ibrahim flieht und lebt sieben Jahre lang versteckt in den Bergen, seine Frau nimmt sich das Leben. Schließlich erhält Ibrahim, der Imker, mit einigen seiner Kinder Asyl in der Schweiz. Dort erfährt er bei der morgendlichen Zeitungslektüre vom Tod seines Sohnes Ali, der bis zuletzt als Freiheitskämpfer in Kurdistan lebte.
Ibrahim möchte erneut Bienen halten. Eine aufgrund der Bedrohung der Art und unserer Abhängigkeit von den nützlichen Insekten sinnvolle Tätigkeit. In diesem Zusammenhang erhält die Rettung eines ausgeschwärmten Bienenvolkes mit seinem Ausruf, er habe das Volk gerettet, eine symbolhafte Bedeutung. Zunächst verweigert das schweizerische Sozialamt seinen Berufswunsch Imker. Stattdessen sortiert Ibrahim, da er ohne Deutschkenntnisse als Behinderter eingestuft wird, in einer Behindertenwerkstatt Ricola-Tüten mit dem freundlichen Hinweis des Vorgesetzten, dass in diesen Hustenbonbons auch Honig sei. Die Szene ist so absurd wie komisch und zeigt die ganze Tragik seines Daseins in der Schweiz. Er empfindet sich als lebendig begraben, gerettet, aber seiner Sprache beraubt. Er merkt an, dass jeder Hund in seiner Sprache bellen dürfe. Da zeigt sich das Flüchtlingsschicksal in seiner ganzen Wucht. Und genauso, dass die bloße Möglichkeit, zu überleben und dieses zu bieten, auch für uns nicht ausreicht. Der Weg, den uns auf diese Weise die AG Schule mit Courage – Schule gegen Rassismus unter der Leitung von Michael Wagner aufzeigt, liegt in Ibrahims zweiter Sprache, der Gefühlssprache. Die beherrscht Ibrahim und die können wir auch, es ist der offene Blick in das Gegenüber, ein Lächeln, das Toleranz und Akzeptanz vermittelt.
Nach Ende des Films werden die Zuschauer von einem Schüler des Kinoteams verabschiedet. Er hofft, dass die Besucher an diesem Abend etwas mitnehmen. Das ist so. Ibrahim ist noch immer da. Sein Schicksal macht demütig und ohnmächtig zugleich. Was tun angesichts so vieler Tragödien? Liebe Ratsgymnasiasten, es gilt wohl immer wieder vor der eigenen Haustür zu kehren und auf diese Weise den Boden zu bereiten. In diesem Sinne, weiter so, liebe engagierte und couragierte Schüler gegen Rassismus!
Der "TAG DER OFFENEN TÜR" für den kommenden Jahrgang 5 findet am 22. Februar 2019 ab 15:00 Uhr statt.
Die Termine für die Anmeldung sind:
Bringen Sie, wenn möglich, bitte folgende Unterlagen mit zur Anmeldung: