Wanted: Lesenacht mit Helden und Schurken
Die Lesenacht gehört seit langem zu den Traditionen am Ratsgymnasium, die seine Qualität ausmachen (Eindrücke der Lesenacht 2013). Am kommenden Donnerstag ab 18:00 Uhr lautet das Motto der Lesenacht "Helden und Schurken". Bis 22 Uhr wird in unterschiedlichen Räumen und teilweise zeitgleich gelesen, vom Kurs Darstellendes Spiel inszeniert und zugehört. Kunstkurse des 11. Jahrgangs zeichnen verantwortlich für die visuellen Ankündigungen des Abends. Schüler und Lehrer tragen dann Donnerstag ihre Lieblingslektüre, aber auch eigene Texte vor, und loten auf diese Weise das Verhältnis zwischen Helden und Schurken aus. Lyrik, Drama und Prosa unterschiedlichster Autoren kommen zu Gehör.
Nach den Erfahrungen aus den vergangenen Jahren gestaltet sich der Abend bunt und unvorhersehbar. Beispielsweise stellen Autoren der 5a und des Pluskurses Deutsch aus Jahrgang 11 eigene Erzählungen vor und aus der sechsten Klasse kommen Vorleser des Tagebuchschreibers Greg. Auch Brutalitäten von antiken Schurken wie Caligula oder Nero kommen zu Gehör. Die Abenteuer von Don Quijote und Sancho Pansa stehen genauso auf dem Programm wie die Erfahrungen aus einem Nachtzug nach Lissabon, die Frau Rehder dem Publikum vorstellen wird. Noch nicht alle Ideen für die Lesenacht sind bereits geboren. Die Darbietungen wechseln im 30-Minuten-Takt und werden teilweise visuell unterstützt. Musikalische Abwechslung wird vom Oberstufenchor geboten. Gespannt sein kann man auch auf die Lesungen in Spanisch und Englisch – und selbstverständlich auch auf Platt. Die Besucher können zwischen den Lesungen pendeln oder auch zwischendurch das eine oder andere für das leibliche Wohl zu sich nehmen.
Unsere pädagogische Mitarbeiterin Angelika Hartmann ist plötzlich verstorben
Mit großer Bestürzung haben wir vom plötzlichen Tod unserer Kollegin Angelika Hartmann Kenntnis genommen. Es gibt Menschen in unserem Leben und an unserer Schule, die haben ihren festen Platz. Angelika Hartmann hat ihren Platz in der Bibliothek des Ratsgymnasiums nun für immer verlassen und uns in einer Schockstarre zurück gelassen. Ihr Gesicht hat unseren Schulalltag geprägt, für Schüler und Lehrer dieser Schule gleichermaßen. Mit viel menschlichem Geschick und einem immer offenen Ohr war sie eigentlich täglich für uns da. Schon während ihrer kurzen Krankheit wurde uns die Lücke bewusst, die für uns nun unvorstellbar geschlossen werden kann. Sie erfüllte die Bibliothek seit Oktober 2007 stets mit ihrem guten Geist und wir wissen, dass dieser unseren Weg weiter begleiten wird. Unsere Gedanken sind bei ihren Kindern und Enkelkindern, deren Trauer über den Verlust ihrer Mutter und Oma sicher unermesslich ist. Wir sind sehr traurig.
Klassenklima-Projekt am Ratsgymnasium: Sechste Klassen auf Eisschollen
Nicht erst seit „Qualität statt Mehrarbeit“ und den aktuellen Vorstößen zum Thema seitens des Kultusministeriums engagieren sich Lehrer des Ratsgymnasiums für Prävention gegen Mobbing. Zum bisher siebten Mal hieß es am Aktionstag für die Sechstklässler „Wir tun was für das Klassenklima“. Damit Mobbing möglichst gar nicht erst auftritt, sollen Schüler und Schülerinnen frühzeitig für das Problem sensibilisiert und ihnen Handlungsmöglichkeiten bewusst gemacht werden. Nach dem Urteil von Bjarne aus der 6a ging für ihn die Rechnung auf: „Wir wissen jetzt, wie wir reagieren können, wenn wir merken, dass jemand gemobbt wird und wissen auch, wohin wir uns wenden können, wenn wir selber Opfer von Mobbing werden.“
Mit Hilfe von Spielen, Filmszenen, Rollenspielen und Gesprächen haben sich die Sechstklässler mit der Frage beschäftigt, was eine Klassengemeinschaft „gut“ macht und was sie stört und haben dann ihre eigene Klassengemeinschaft kritisch „unter die Lupe genommen“. Zum Beispiel haben sich alle Kinder auf einer imaginären Eisscholle bewegt, wo sie einige Gefahren ausstehen mussten: das plötzliche Erscheinen von gefährlichen Eisbären oder mit Keule bewaffneten Eskimos musste gemeinsam auf der Eisscholle ausbalanciert werden. Dank der Betreuung von zwei Lehrkräften, die nicht in der Klasse unterrichten, konnten Jungen und Mädchen auch mal getrennt werden, was von Finn positiv bewertet wurde: „Am Ende konnten wir uns etwas von den Mädchen wünschen und umgekehrt auch die Mädchen von uns. Und in zwei Wochen schauen wir dann, was wir von unseren Zielen eingehalten haben.“ Bei aller Ernsthaftigkeit des Themas kam auch der Spaß an diesem Projekttag nicht zur kurz, einhellige Schülermeinung in der 6a: „Wir fanden das super!“
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Von der Bedeutung des Granatapfels und des Davidsterns: das Jüdische Museum Berlin machte Schule am Ratsgymnasium
Der Guide Gunnar Meyer mit roter Mütze auch nach der Veranstaltung umringt von Schülern
Das Jüdische Museum und die benachbarte neue Synagoge erheben sich heutzutage beeindruckend über den Dächern der Hauptstadt und sind auch wegen der teils modernen Architektur ein Anziehungspunkt für Touristen in der Mitte Berlins geworden. Das Ratsgymnasium hatte noch vor den Herbstferien Besuch des Jüdischen Museums, denn in diesen Tagen geben seine Museumpädagogen nur vier ausgewählten Schulen Niedersachsens Einblick in jüdische Geschichte, Religion und Lebenswelt. "Die Guides waren nett und total locker", lobte Katharina das Engagement von Jan Beckmann, Gunnar Meyer und Johannes Schwarz. Birte hob hervor: "Ich fand gut, dass die sich nicht einfach vorne hingestellt haben, sondern dass wir mitmachen konnten."
Die Schüler erfuhren zuvor im Unterricht von den Auswüchsen der deutschen Geschichte; dem dritten Reich und dem Holocaust. In der mobilen Ausstellung und den Workshops wurde Ratsgymnasiasten, vor allem der neunten Klassen, nun ermöglicht, sich ein Bild von der Zeit nach 1945 und heutigen Lebensverhältnissen der Juden in Deutschland zu machen. "Was wir heute gelernt haben, geht weit über den Reliunterricht hinaus", fasste Emil zusammen. Die Ausstellung mit Guides, die für Fragen und Informationen zur Verfügung standen, war für alle Schüler in den Pausen offen. Auch den heute Sechstklässlern, deren Bewerbung im Mai nun eine erfolgreiche Umsetzung und die Beantwortung ihrer vielen Fragen zum Judentum in Deutschland (s. Homepage/Bewerbungsfilm) folgte.
Die Workshops und interaktiven Führungen durch die Ausstellung mit leuchtend roten Themenquadern boten den Neuntklässlern eine intensivere Auseinandersetzung mit der Thematik. Emil fand gut, „dass man ein anderes Bild von Juden bekommen hat, nämlich dass sie ein normales Leben führen und dass es nicht nur um so negative Sachen wie ultraorthodoxe Juden und den Konflikt mit den Palästinensern geht." Im Workshop wurden den Schülern interaktive Fotoalben von sechs jüdischen Jugendlichen präsentiert, die ihren Alltag, aber gleichzeitig die kulturelle Vielfalt jüdischen Lebens heute in Deutschland zeigten. Hauke bemerkte: "Mir hat gefallen, dass ich vieles nochmal richtig gelernt habe, wie zum Beispiel, dass der Judenstern eigentlich Davidstern heißt und ursprünglich ein Glücksbringer war."
Hauke erläutert den Mitschülern seine neuen Erkenntnisse über den Davidstern
Der Besuch des Jüdischen Museums stellt für Schüler des Ratsgymnasiums eine nicht alltägliche Begegnung dar, aber sie wissen nun den hebräischen Wunsch "LeChajim!" für "Auf das Leben" zu beantworten. Zudem wissen sie wie Luisa auch, „man sollte darauf achten, was man sagt: es geht nicht um Deutsche und Juden, sondern Deutsche sind die Juden auch. Es geht höchstens um Juden und Nichtjuden." Immerhin haben sie auch in der hiesigen Cohn-Scheune die Gelegenheit zum Nachstudium.
Marcel, Christian, Andreas, Inga und Luisa arbeiten mit und am Infoquader
Der "TAG DER OFFENEN TÜR" für den kommenden Jahrgang 5 findet am 22. Februar 2019 ab 15:00 Uhr statt.
Die Termine für die Anmeldung sind:
Bringen Sie, wenn möglich, bitte folgende Unterlagen mit zur Anmeldung: