Frida trifft Paula – Kunstprojekt in Mexiko
Zum Gegenbesuch nach Mexiko aufgemacht haben sich 25 Schüler des Ratsgymnasiums, nachdem die mexikanischen Freunde im Juni 2016 für zwei Wochen in Rotenburg weilten. Vom 20. Januar bis zum 3. Februar haben die Schüler aus Rotenburg, begleitet von ihren Lehrern Frauke Brieger und Ignacio Mujica, zwei spannende und lehrreiche Wochen in einer der größten Städte der Welt verbracht.
Neben dem Unterrichtsbesuch an der Deutschen Schule Alexander von Humboldt, einer der renommiertesten Auslandsschulen in Mexiko, die erst vor einiger Zeit ihr 120-jähriges Bestehen gefeiert hat, standen vielfältige Ausflüge in- und außerhalb von Mexiko-Stadt auf dem Programm.
Die Besucher aus Rotenburg waren beeindruckt von der Pyramidenanlage von Teotihuacán (Bild links - mehr Bilder in der Galerie unter "weiterlesen"), genossen bei schönstem Wetter und strahlend blauem Himmel eine Stadtrundfahrt durch die Megalopolis, deren Ursprünge zurückgehen auf die in einem See errichtete Haupstadt der Azteken, Tenochtitlán, auf deren Trümmern die spanischen Eroberer schließlich ihre kolonialen Bauten errichteten.
Geschichte, wohin man schaut und ein Nationalgefühl, dass sich z.B. in riesigen mexikanischen Fahnen ausdrückt. So wurden bei der offiziellen Begrüßung der Rotenburger Gäste in der deutschen Schule ganz selbstverständlich die Fahnen beider Länder gehisst und die Nationalhymnen gesungen. Für die Ratsgymnasiasten eine etwas ungewohnte Ehre.
Im Mittelpunkt der Aktivitäten vor Ort stand aber die Kunst. Der Austausch zwischen dem Ratsgymnasium und der deutschen Schule, der alle zwei Jahre im Wechsel mit dem St. Viti-Gymnasium in Zeven stattfindet, wird finanziell gefördert vom Pädagogischen Austauschdienst (PAD) in Bonn unter der Bedingung, dass beide Seiten an einem thematischen Projekt arbeiten. Nachdem die deutschen und mexikanischen Schüler sich im Juni letzten Jahres bereits intensiv mit den Worpsweder Malern und vor allem Paula Modersohn-Becker beschäftigt hatten, stand nun die berühmte mexikanische Malerin Frida Kahlo im Zentrum der Arbeit. Deren ehemaliges Wohnhaus in Coyoacán, mittlerweile ein Museum, wurde natürlich gemeinsam mit den Mexikanern besucht und der wunderschöne Garten im Innenhof des Hauses bewundert. Diego Rivera, der berühmte mexikanische Maler und Ehemann Fridas hat übrigens zu seiner Zeit der Künstlerkolonie in Worpswede einen Besuch abgestattet. „El mundo es un pañuelo”, wie es auf Spanisch heißt, “Die Welt ist ein Taschentuch“.
Register to read more...Tränen der Rührung: 4122,24 Euro an Spenden übergeben
Die stattliche Spendensumme wurde von den Schülerinnen und Schülern des Ratsgymnasiums beim hausinternen Weihnachtsbasar sowie beim Weihnachtskonzert in der Stadtkirche erlöst. Auf Initiative der Schülersprecher Wiebke Hermsteiner und Jannic Puschmann beschloss der Schülerrat, das Geld zu gleichen Teilen an die Lebenshilfe Rotenburg-Verden, dort speziell an das Haus für Kinder, sowie an das Kinderhospiz Löwenherz in Syke zu übergeben. Weder die Schülerseite noch die Vertreterinnen der Spendenempfänger hatten mit einem so hohen Betrag gerechnet. Dementsprechend emotional lief die Übergabe ab: sowohl die für die gesamte Schülerschaft anwesende Schülersprecherin Wiebke Hermsteiner als auch Schulleiterin Iris Rehder nahmen den Teils unter Tränen ausgedrückten Dank für die großartige Unterstützung der wichtigen Arbeit beider Einrichtungen gerührt entgegen. Der auch zuvor schon sehr gute Kontakt zwischen Ratsgymnasium und Kinderhospiz sowie Lebenshilfe soll in Zukunft noch intensiviert werden. So soll es einen Austausch über die Verwendung der Spenden, aber auch offene Türen für gegenseitige Besuche geben.
„Singen, Pfeifen, lautes Sprechen ist verboten!“ – Stasiprojekt des Geschichtskurses 12ge8
Seit einigen Tagen steht in der Pausenhalle des Ratsgymnasiums ein etwas befremdliches Objekt: Der maßstabsgetreue Nachbau einer Gefängniszelle. Mag so manchen auch der Aufenthalt in der Schule gelegentlich an Gefängnis erinnern, so ist der Hintergrund der Installation doch ein deutlich ernster.
Unter dem Thema „Freiheit und Herrschaft in der DDR“ befassten sich die Schülerinnen und Schüler des Geschichtskurses 12ge8 unter der Leitung von Herrn Fabian Sauer mit Klaus Kordons semiautobiographischem Roman „Krokodil im Nacken“. In diesem erzählt der Autor eindringlich und detailliert vom Schicksal einer Familie rund um den Vater, Lenz, der nach missglückter Flucht inhaftiert wird und von da an sein Leben in einer 2x4 Meter großen Zelle in einem Gefängnis der Stasi verbringen muss:
„Singen, Pfeifen, lautes Sprechen ist laut Verwahrraumordnung verboten. Auch dürfen Sie sich tagsüber nicht auf die Pritsche legen. Das ist erst zur Nachtruhe gestattet. Haben Sie verstanden?“
Lenz läuft Zellenmarathon, versucht, sich auf engstem Raum physisch wie psychisch fit zu halten – immer versucht, die kriechende Zeit zu vertreiben. Die dennoch wiederkehrenden Gedanken an die ebenfalls inhaftierte Ehefrau sowie an die Kinder indes machen ihn mürbe, zerstören ihn nach und nach.
Die Lektüre des Romans weckte im Kurs den Wunsch, diesen Haftalltag noch stärker greifbar, ja körperlich erlebbar zu machen. Der Plan für einen Zellennachbau nahm Gestalt an und wurde nach kurzer Planung in Angriff genommen. Unter Mithilfe verschiedener schulischer Ressourcen und selbst gekaufter Materialien ging es ans Handwerkliche, ein Grundgerüst entstand aus Holzlatten. Das Innere der Zelle sollte sich an unterschiedlichen historischen Fotos des Stasigefängnisses in Berlin-Hohenschönhausen, besonders aber direkt an den Beschreibungen Kordons orientieren. Pritsche, Sanitärbereich – vor allem aber die den Zugang zur Außenwelt versperrende Tür vervollständigten den Nachbau. In der Zelle finden Besucher erklärende Texttafeln und Erläuterungen, die über den Tagesablauf und den Alltag der politischen Gefangenen zu informieren. Die Außenwände zeigen Auszüge aus authentischen Vernehmungsprotokollen und Akten, die die überaus penible und dabei teils menschenverachtende Arbeit der Staatssicherheit der DDR verdeutlichen.
Kursleiter Sauer zeigte sich, ebenso wie die am Ende der Arbeit durchaus abgekämpften Schülerinnen und Schüler, beim Anblick der nunmehr fertig aufgestellten Zelle mehr als zufrieden mit dem bewegenden Ergebnis des gemeinsamen Projektes.
Abschiede vom Ratsgymnasium - aber: "Niemals geht man so ganz..."
Mit dem Beginn des Monats Februar erlebt das Ratsgymnasium die Abschiede zweier für das Schulleben mehr als bedeutender Personen, die lange Zeit die Schule in ihrer Vielfalt geprägt haben.
Mit Herrn Hans-Dieter Freytag, der eine weit zurückreichende Verbindung mit der Schule an der Gerberstraße hat, verabschiedet sich der Ständige Vertreter der Schulleiterin in Richtung Ruhestand. Nachdem er bereits als Schüler das Abitur am Ratsgymnasium ablegte und in den Siebzigerjahren als Lehramtsstudent zurückkehrte, war er seit dem 1.8.1997 dann zunächst als Lehrer für die Fächer Mathematik und Physik am Ratsgymnasium tätig, seit 2003 dann als stellvertretender Schulleiter unter Dr. Walter Jarecki. Dessen Nachfolgerin im Amt, Schulleiterin Iris Rehder, würdigte in ihrer Rede Hans-Dieter Freytags Engagement für die Schule und die Schülerinnen und Schüler. Neben Stunden- und Vertretungsplan und der zeitweisen Koordination des naturwissenschaftlichen Bereiches sind es aber vor allem die sozialen Projekte, die nachhaltig wirken. So wurde unter Herrn Freytag als langjährigem Mitglied und Ausbilder beim Deutschen Roten Kreuz der Schülersanitätsdienst, dessen Betreuung ihm ein besonderes Anliegen war, weiter gestärkt und entwickelt. Auch die im letzten Jahr vertraglich besiegelte, aber bereits zuvor seit Jahrzehnten erfolgreiche Friedenserziehung mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge fiel maßgeblich in seine Verantwortung.
Auch Studiendirektorin Petra Lies verlässt nach dreizehn Jahren am Ratsgymnasium als Pensionärin „ihre Schule“ – sehr zum Bedauern der Kolleginnen und Kollegen, aber eben auch zum Bedauern der Schülerschaft, die sie allesamt als engagierte Lehrerin für die Fächer Mathematik und Physik erlebt haben. Ihr fundiertes Wissen über Abiturregularien und -verordnungen war allseitig geschätzt, es war aber eben die Fürsorge für die und gewissenhafte Begleitung der von ihr betreuten und koordinierten Jahrgänge, die Frau Lies vom teilweise bürokratischen Schulalltag so abhoben. Für sie stand immer der Mensch im Mittelpunkt ihres Handelns. Nicht zuletzt deshalb war sie für Schule und Kollegium das, was Frau Rehder als „Urgestein des Ratsgymnasiums“ bezeichnete.
Ebenfalls verabschiedet wurde Birgit Lemmermann – allerdings noch nicht in den Ruhestand: Die Kunst- und Sporterzieherin, bekannt für ihre niederdeutschen und immer wieder verblüffenden Projekte, verlässt die Schule aufgrund einer Versetzung an das Aue-Geest-Gymnasium in Harsefeld. Sie hatte lange Zeit den Fachvorsitz Kunst inne und sucht nun nach neuen Aufgaben.
Wir wünschen den dreien alles Gute für die Zukunft!
DVDs zur Oxford-Fahrt: Film-AG des Ratsgymnasiums überrascht Mitschüler
Da staunten die 50 Schülerinnen und Schüler, die im vergangenen September im Rahmen der Englandfahrt des Ratsgymnasiums nach England gefahren waren nicht schlecht: Die Teilnehmer der Film-AG der Schule überreichten ihnen die in Kleinauflage hergestellten DVD-Boxen mit dem frisch geschnittenen Meisterwerk: "Oxford - City of Dreaming Spires", ein Reisefilm mit einer Laufzeit von 35 Minuten.
Der notwendige Arbeitsaufwand bis hin zum fertigen Produkt war erheblich: mehr als 120 Stunden ihrer Freizeit investierten Franka Pohl, Tobias Postler und Anastasia Trippel (Bild links) in den Film. Ein großer Teil der Arbeit entfiel dabei zunächst einmal auf das Sichten und Sortieren des von Schülern und Lehrern während der Fahrt gefilmten Materials. „Wir ordneten die Clips zunächst einmal farbig nach Themen, um eine bessere Übersicht zu haben, ehe wir sie verschiedenen Sequenzordnern für die einzelnen Tage zuweisen konnten“, erläutert Anastasia die komplizierte Vorarbeit. "In mehreren Film- und Tonspuren wurden dann für eine Rohfassung des Schnitts Musik und Bild aufeinander abgestimmt und gegebenenfalls weniger relevanter Inhalt wieder entfernt."
Erst an dieser Stelle kam der Leiter der AG, Herr Jochen Baecker, zum ersten Mal ins Spiel – er gab aber fast sofort grünes Licht für die DVD-Produktion. Lediglich kleinere Änderungen mussten eingearbeitet werden und ein Menü für die Kapitelanwahl erstellt werden, ehe die Vervielfältigung durch eine externe Firma erfolgen konnte. Diese bedruckte die DVD dann auch gleich und versah sie mit dem passenden Cover (Bild rechts).
Der Film wurde dann auch mit dementsprechender Begeisterung in Empfang genommen, erhielten die Schülerinnen und Schüler auf diese Weise doch eine tolle Erinnerung an eine rundum gelungene Fahrt. Allen beteiligten herzlichen Dank! Der Film ist übrigens auch über die Bibliothek entleihbar...
Der "TAG DER OFFENEN TÜR" für den kommenden Jahrgang 5 findet am 22. Februar 2019 ab 15:00 Uhr statt.
Die Termine für die Anmeldung sind:
Bringen Sie, wenn möglich, bitte folgende Unterlagen mit zur Anmeldung: