Abschied nach drei Wochen am Ratsgymnasium
Es ist ein bisschen weniger international geworden am Ratsgymnasium: Samira Eslampour hat nach drei Wochen als Gast am Ratsgymnasium die Schule verlassen, um nach ein paar weiteren Tagen in Deutschland die Heimreise anzutreten. Die 26-jährige iranische Germanistikstudentin hatte auf Einladung des Pädagogischen Austauschdienstes (PAD) das deutsche Schulsystem kennenlernen wollen und an der Gerberstraße hospitiert.
Im Rahmen ihrer Unterrichtsbesuche lernte sie verschiedene Klassen und Fächer kennen und bekam zahlreiche Eindrücke vom Alltag an einem Gymnasium. In ihrer Heimat möchte Samira Eslampour Deutsch als Fremdsprache unterrichten, insbesondere die gewonnenen Einblicke in die Lehre der verschiedenen Fremdsprachen waren für sie deshalb enorm wertvoll. Schulleiterin Iris Rehder verabschiedete sich im Namen des Kollegiums herzlich.
Mit der französischen Fremdsprachenassistentin Pauline Prunier bleibt aber ein weiterer internationaler Gast noch bis über das Ende des Schulhalbjahres hinaus bei uns. In den Monaten bis zum Mai 2018 unterstützt Frau Prunier in 12 Stunden pro Woche vor allem die Schülerinnen und Schüler, die sich in diesem Jahr auf die Sprechprüfungen im Fach Französisch vorbereiten. Hierbei können die Lerngruppen enorm von der Muttersprachlerin profitieren, sich in Gesprächsituationen versuchen und bewähren.
Fertig geschnitten: Der Film zur Abiturentlassung 2017
Viel Arbeit ist in den vergangenen Wochen und Monaten in dieses Projekt geflossen: Aus dem Rohmaterial aus fünf verschiedenen Kameras mussten in mühevoller und zeitaufwändiger Arbeit die besten Aufnahmen und Szenen gesichtet und ausgewählt, diese geschnitten und arrangiert werden, mit passender Musik und Kommentaren unterlegt werden. Das Ergebnis ist aber ein Film von der Entlassung des letzten Abiturjahrganges, der mehr als sehenswert ist - auch dann, wenn man selbst im letzten Sommer nicht das Abitur erworben hat. Erlebt im Film einen tollen Abschluss von 137 Schulkarrieren am Ratsgymnasium nocheinmal mit! |
Ehrung durch PAD und Kultusministerium: „Baut Brücken!“
Im Rahmen einer von Schulleiterin Iris Rehder eröffneten Feierstunde am Ratsgymnasium wurde heute das Projekt „Frida trifft Paula“ mit einer Urkunde des Pädagogischen Austauschdienstes (PAD) und des Kultusministeriums Niedersachsen ausgezeichnet. Zuvor war die interdisziplinäre und internationale Auseinandersetzung mit der mexikanischen Malerin Frida Kahlo und der norddeutschen Künstlerin Paula Modersohn-Becker bereits bundesweites „Projekt des Monats“ beim PAD gewesen. Durchgeführt wurde es im Zuge des Besuches der Rotenburger Austauschschüler am Colegio Alemán Alexander Humboldt in Mexiko-Stadt.
Nach einer höchst gelungenen musikalischen Einstimmung mit Kinderliedern in spanischer Sprache, vorgetragen von der Chorklasse 6m unter der Leitung von Astrid Mujica Alvarado, wurde es feierlich.
Ministerialrätin Christel Schröder war extra aus Hannover angereist, um persönlich die Urkunde zu überreichen (Bild links). Zunächst einmal berichteten aber Wiebke Hermsteiner und Aaron Kruse aus Schülersicht über die Erfahrungen, die sie im Rahmen des Mexiko-Austausches mit den Menschen und der Kultur vor Ort gemacht haben, aber auch von der künstlerischen Arbeit im Projekt (Bild rechts). Einen bleibenden Eindruck hat bei beiden die Herzlichkeit der Gastfamilien hinterlassen, aber auch die Erkenntnis, wie privilegiert man in Deutschland mit staatlichem Bildungssystem und Sicherheit im Alltag lebt.
Die kommissarische Fachobfrau des Fachbereichs Spanisch, Ulrike Lützen, begrüßte die Anwesenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Mexiko-Austausches und bedankte sich im Namen der Fachgruppe für die Ehrung. Besonders verwies sie hierbei auf die erkrankte Frauke Brieger, die seit Beginn des Austausches im Jahr 2013 federführend für jede Fahrt ein neues, vom PAD für förderungswürdig erachtetes Projekt entwickelt hat. Dank, so Lützen, gebühre aber auch Sabine Neugebauer, die als Kunsterzieherin die Arbeit in Rotenburg maßgeblich begleitet habe.
Der anschließende Film mit Aufnahmen und geschnitten von Ignacio Mujica Alvarado zeigte in eindrucksvollen Bildern, welche Vielfalt an Erfahrungen die Fahrt den Schülerinnen und Schülern ermöglichte. Neben dem Besuch in Frida Kahlos Wohnhaus, dem „Casa Azul“ in Coyoacán, wurden die Überreste aztekischer Kultur und Architektur in Teotihuacán besucht, aber auch kunsthandwerkliche Betriebe wie eine Fliesenwerkstatt oder eine Glasschleiferei. Herzstück des Filmes aber war die Dokumentation der gemeinsamen künstlerischen Arbeit der Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums mit ihren Austauschpartnern an der Deutschen Schule in Mexiko-Stadt.
So dankte Ministerialrätin Christel Schröder dann auch herzlich allen Beteiligten für das besondere Engagement und gratulierte persönlich und im Namen des Kultusministeriums zur Ehrung: „Wir sind stolz, dass diese Auszeichnung nach Niedersachsen geht!“ Sie betonte, wie ungewöhnlich zunächst einmal ein Austausch zwischen einem Colegio in der Metropole Mexiko-Stadt und einem Gymnasium in einer niedersächsischen Kreisstadt anmute – betrachte man aber die mannigfaltigen internationalen Aktivitäten des Ratsgymnasiums, so lege sich die Überraschung recht schnell.
Es sei beeindruckend, wie die Schülerinnen und Schüler sich den Anforderungen einer solchen Begegnung gestellt hätten, für Schröder werfe dies die Frage auf wie ist es wohl sei, aus dem beschaulichen Rotenburg nach Mexiko-Stadt zu kommen. Gerade deshalb danke sie aber den Ratsgymnasiasten dafür, sich so einer Herausforderung zu stellen. Sie täten dies ganz im Sinne der die Auszeichnung unterstützenden Initiative „Schulen – Partner der Zukunft“, die für ein gutes Miteinander der Völker und Kulturen eintrete, indem man Gemeinsamkeiten entdecke, anstatt Unterschiede zu pflegen. Das Eintreten für Offenheit und Toleranz sei Auftrag an eine neue Generation. Christel Schröders abschließender Appell an die Schülerinnen und Schüler war dann auch: „Baut Brücken!“
Vorlesetag am Ratsgymnasium: Cornelia Mansfeld liest für Schüler
Seit 2004 ist jeweils der dritte Freitag im November der bundesweite „Vorlesetag“ in Deutschland, so auch in diesem Jahr. Die Initiatoren der Aktion, die Wochenzeitung Die Zeit, die Stiftung Lesen und die DB Stiftung, wollen mit dem Vorlesetag ein öffentlichkeitswirksames Zeichen setzen für das gute, alte Vorlesen.
Regelmäßiges Lesen und Vorlesen prägt das soziale Empfinden und Verhalten von Kindern positiv, die Lesekompetenz wird verbessert. Die Beschäftigung mit Büchern und Geschichten macht Spaß und verhilft langfristig sogar zu besseren Schulnoten und steigert die Chance, erfolgreich in Schule, Beruf und Gesellschaft zu bestehen.
In ganz Deutschland lesen Bücherfreunde an diesem Tag vor, darunter viele Prominente, Politiker, Bürgermeister und lesebegeisterte Bürger in vielen Städten bundesweit – in Schulen, in Kitas, in Bibliotheken und sogar auf einem Riesenrad.
Eröffnete der erste „Vorlesetag“ noch mit rund 2000 Vorlesern und Vorleserinnen in 350 Städten, so haben sich im Jahr 2017 sagenhafte 172.227 Vorleser im gesamten Bundesgebiet angemeldet. Eine von ihnen ist Fr. Dr. Cornelia Mansfeld von der Rotenburger Buchhandlung C.J. Müller. Sie wurde in der Aula des Ratsgymnasiums herzlich von Sigrid Baden-Schirmer, der Leiterin der Schulbibliothek, und von Schulleiterin Iris Rehder begrüßt.
Der Lesestoff, den sie mitgebracht hatte, war Jakob Wegelius‘ mit dem Augustpreis ausgezeichneter Jugendkrimi „Sally Jones – Mord ohne Leiche“, der die Affendame Sally auf einer abenteuerlichen Reise beim Versuch begleitet, ihren besten Freund aus dem Gefängnis zu retten, in dem er unschuldig einsitzt.
Als Publikum für die mit viel Gefühl aus der Geschichte gewählten Auszüge saßen die 5. Klassen des Ratsgymnasiums bereit, aber auch zahlreiche Lehrkräfte hatten sich eingefunden, um dem mitreißenden Vorlesen von Cornelia Mansfeld zu lauschen.
Ratsgymnasiasten übergeben Experimentierstationen der Miniphänomenta an Grundschüler
Schulleiterin Susanne Enders und ihre gespannten Schüler hatten am Donnerstagmittag sichtlich Freude an den kurios anmutenden Gegenständen, die da in der Aula der Stadtschule aufgebaut wurden: zehn Experimentierstationen konnten die 18 Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs im Seminarfach Physik unter der Leitung von Burkhardt Boehk in die Hände der Schule übergeben.
Entstanden waren die Versuchsaufbauten im Rahmen des Kooperationsverbundes „Förderung besonderer Begabungen“, dem neben der Stadtschule und dem Ratsgymnasium auch die Kantor-Helmke-Schule, die Schule am Grafel sowie die IGS angehören. Die jeweiligen Schulleitungen waren dann auch, ebenso wie die für die Grundschulen zuständige Dezernentin Evelyn Dorweiler und Bürgermeister Andreas Weber gerne gekommen, um durchaus mit Stolz auf die gemeinsame Arbeit zu blicken. Sowohl Susanne Enders in ihrem Grußwort als auch die Schulleiterin des Ratsgymnasiums, Iris Rehder, betonten die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Rotenburger Schulen, um die individuelle Lernentwicklung früh zu fördern. Ziel sei es, in Zukunft auch die AGs an den beteiligten Schulen füreinander zu öffnen und so Projekte anbieten zu können, von denen alle Schülerinnen und Schüler in Rotenburg profitieren können. Bereits jetzt, so ergänzte Susanne Enders, besuchten drei Grundschüler der Stadtschule die die AG „Mathematische Knobeleien“ am Ratsgymnasium.
Evelyn Dormweiler betonte, es gebe in Niedersachsen bereits 90 derartige Kooperationen. Dies sei auch gut so, müsse aber noch weiter ausgebaut werden, schließlich sei es ein „bildungspolitisches Leitziel, besondere Begabungen frühzeitig zu erkennen und zu fördern.“ Dafür aber brauchten die Schülerinnen und Schüler ein ausreichend differenziertes Schulsystem. Mit Spannung verfolge sie hier die anstehenden bildungspolitischen Entwicklungen in Niedersachsen.
Andreas Weber dankte den Ratsgymnasiasten für ihre Arbeit und verwies darauf, dass er ja Erfahrung sowohl mit der Stadtschule als auch dem Ratsgymnasium habe – an beiden war er Schüler. Gewünscht hätte er sich, so Weber, dass solche Kooperationen wie sie nun Gestalt annehmen bereits zu seiner Schulzeit existiert hätten. Die Schülerinnen und Schüler hätten aber sicherlich von ihrer Arbeit für die Grundschule profitiert: Wenn man versuche, anderen etwas beizubringen, dann lerne man eben auch immer selbst etwas.
Burhardt Boehk, Fachobmann Physik am Ratsgymnasium erklärte, die Idee zur Miniphänomenta stamme von der Universität Flensburg und werde von der Nordmetall-Stiftung unterstützt. Aus einer Vielzahl von möglichen Stationen hätten die Schülerinnen und Schüler die nun vorgestellten zehn ausgewählt und gebaut, es sei aber gut vorstellbar, in Zukunft weitere Stationen folgen zu lassen. schließlich gab er die Experimentierstationen zur Benutzung frei – was nicht nur die anwesenden Kinder des Ganztagsbetriebes der Stadtschule gerne annahmen.
Der "TAG DER OFFENEN TÜR" für den kommenden Jahrgang 5 findet am 22. Februar 2019 ab 15:00 Uhr statt.
Die Termine für die Anmeldung sind:
Bringen Sie, wenn möglich, bitte folgende Unterlagen mit zur Anmeldung: